FAQ

Häufig gestellte Fragen zu Hämorrhoiden

Beratende Expertin: Heilpraktikerin Christine Vinzent

  • Was sind eigentlich Hämorrhoiden?

    Hämorrhoiden hat jeder Mensch von Geburt an. Es handelt sich um ein ringförmig vom letzten Darmabschnitt zum After hin angeordnetes gut durchblutetes, schwammartiges Gefäßpolster. Sie sind wichtig für den luft- und feuchtigkeitsdichten Verschluss des Analkanals. Im angeschwollenen Zustand dichten sie ab, sodass der Stuhl zurückgehalten wird. Schwellen sie ab, so kann der Stuhl passieren. Von einem Hämorrhoidalleiden spricht man erst, wenn sich dieses Polster vergrößert und sich Symptome einstellen.

  • Welche Faktoren begünstigen die Entstehung von Hämorrhoiden?

    Es gibt einige typische Faktoren, die die Entstehung von Hämorrhoiden begünstigen können:

    • Ballaststoffarme Ernährung
    • Bewegungsmangel und langes Sitzen
    • Verstopfung
    • Flüssigkeitsmangel
    • Harter Stuhlgang und starkes Pressen
    • Dauerhaft eingenommene Abführmittel
    • Bindegewebsschwäche
    • Übergewicht
  • Warum sind Ballaststoffe so wichtig für die Vermeidung von Hämorrhoidalbeschwerden?

    Ballaststoffe erhöhen das Volumen des Darminhaltes und halten den Stuhl weich und voluminös. Dadurch beugen sie auch einer Verstopfung vor. Die glatte Darmmuskulatur wird auf diese Weise trainiert und das Entstehen von Hämorrhoiden somit gehemmt.

  • Welche Symptome können bei Hämorrhoidalleiden auftreten?

    Afterjucken, Brennen, Nässen und schleimige Absonderungen sind häufige Symptome, die allerdings unspezifisch sind. Das bedeutet, diese Symptome könnten auch bei anderen Erkrankungen des Enddarmes auftreten.

    Wird die Schleimhaut, die die Hämorrhoiden bedeckt beschädigt, kann sich nach dem Stuhlgang hellrotes Blut auf dem Stuhl und am Toilettenpapier befinden. Um andere Erkrankungen auszuschließen, sollte die Ursache auf jeden Fall medizinisch geklärt werden.

    Manchmal kommt es zu einem Fremdkörpergefühl im After.

  • Warum ist in Haemorrhoid-Gastreu® N R13 eigentlich Alkohol enthalten?

    In pflanzlichen und homöopathischen Arzneimitteln ist oft Alkohol enthalten. Die alkoholischen Auszüge dienen zur Verlängerung der Haltbarkeit.

    Was den meisten Menschen allerdings gar nicht bewusst ist: Alkohol ist ein natürlicher Bestandteil einer Reihe von Lebensmitteln. Wir nehmen täglich Alkohol durch Fruchtsäfte, veredelte Milchprodukte, wie Joghurt und Kefir, aber auch durch Brot und Sauerkraut zu uns.

    Lebensmittel Durchschnittlicher Gehalt an reinem Alkohol in g
    1 Glas Apfelsaft (200 ml) 1,00 g
    1 Scheibe Brot (50 g) 0,15 g
    1 Becher Kefir (250 ml) 2,5 g
    1 Portion Sauerkraut (100 g) 0,50 g
    15 Tropfen einer Arzneilösung mit 66 Vol.-% Alkohol 0,39 g
    15 Tropfen einer Arzneilösung mit 36 Vol.-% Alkohol 0,21 g

    Haemorrhoid-Gastreu® N R13 enthält 66 Vol.-% Alkohol. Die verabreichte Alkoholmenge bei der Einnahme von 15 Tropfen ist also um ca. 60 % geringer als beim Genuss von 200 ml Apfelsaft.

    Selbstverständlich müssen auch homöopathische Arzneimittel, wie alle Arzneimittel, unzugänglich für Kinder aufbewahrt werden, um Überdosierung z. B. durch unfallhaftes Trinken eines Teils oder des gesamten Flascheninhaltes zu verhindern. Für trockene Alkoholiker gilt, dass sie keine alkoholhaltigen Arzneimittel zu sich nehmen sollten.

    Der verwendete Alkohol ist koscher.

  • Wie ist Haemorrhoid-Gastreu® N R13 anzuwenden?

    Soweit nicht anders verordnet: Bei akuten Zuständen alle halbe bis ganze Stunde, höchstens 6-mal täglich, je 5 Tropfen einnehmen. Eine über 1 Woche hinausgehende Anwendung sollte nur nach Rücksprache mit einem homöopathisch erfahrenen Therapeuten erfolgen.

    Bei chronischen Verlaufsformen 1- bis 3-mal täglich je 5 Tropfen einnehmen. Bei Besserung der Beschwerden ist die Häufigkeit der Anwendung zu reduzieren.

    Dauer der Anwendung: Auch homöopathische Arzneimittel sollten ohne ärztlichen Rat nicht über längere Zeit eingenommen werden. Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

  • Kann ich Haemorrhoid-Gastreu® N R13 während der Schwangerschaft anwenden?

    Zur Anwendung von Haemorrhoid-Gastreu® N R13 während der Schwangerschaft liegen keine dokumentierten Erfahrungen vor. Daher sollte das Arzneimittel nur nach Rücksprache mit dem Arzt angewendet werden.

  • Verursachen Hämorrhoiden Schmerzen?

    Sie können anatomisch bedingt keine Schmerzen verursachen, denn sie liegen ganz am Ende des Enddarms, wo keine Nerven vorhanden sind. Verspürst du trotzdem Schmerzen, so könnten diese zum Beispiel auf gleichzeitig bestehende kleine Risse, einen Abszess bzw. Fistel oder seltene Komplikationen zurückzuführen sein. In diesem Fall suche bitte deinen Arzt auf!

  • Kann ich vorbeugend etwas gegen Hämorrhoiden tun?

    Mit einer ballaststoffreichen Ernährung kannst du viel Gutes für deine Darmgesundheit tun.

    Genügend Flüssigkeitszufuhr in Form von stillem oder kohlensäurearmem Wasser ist wichtig. Als Faustformel bei einem gesunden Menschen gilt: 30 ml Flüssigkeit pro Kilogramm Körpergewicht täglich. So erreichst du auch, dass du nicht pressen musst, da der Stuhl durch die ballastoffreichere Ernährung mit viel Flüssigkeit weicher wird. Schmerzen und Blutungen beim Stuhlgang können reduziert oder verhindert werden.

    Achte auf körpergerechtes Sitzverhalten beim Stuhlgang. Nimm dir z. B. einen kleinen Hocker, auf dem deine Füße während des Toilettengangs ruhen können. Dadurch kannst du ein besseres Darmentleerungsergebnis erzielen. Halte den Toilettengang so kurz wie möglich.

    Ebenso sind Gewichtsreduktion bei Übergewicht und regelmäßige Bewegung zu empfehlen. Die Gewichtsreduktion mindert den Druck auf den Beckenboden. Tägliche Bewegung fördert eine gesunde Verdauung.

    Entzündungshemmende und adstringierende Sitzbäder z. B. mit Kamille und Eichenrinde können Erleichterung bringen.

  • Kommt das Hämorrhoidalleiden eigentlich oft vor?

    Ja. Denn für den aufrechten Gang ist das Bindegewebe, vor allem des Beckenbodens und des Enddarmes bei uns Menschen oft zu schwach ausgebildet. Deshalb ist das Hämorrhoidalleiden so verbreitet. Je nach Untersuchung liegt der Anteil der Bevölkerung, der einmal in seinem Leben unter Hämorrhoidalbeschwerden leidet (Lebenszeitprävalenz) zwischen 40 und 70 %. 4 von 100 Patienten begeben sich damit in ärztliche Behandlung. Auf Deutschland bezogen wären das ca. 3,3 Millionen Behandlungsfälle pro Jahr (Stand 2020). Die Dunkelziffer ist viel größer. Der Häufigkeitsgipfel liegt zwischen dem 45. und dem 65. Lebensjahr. Männer und Frauen sind davon ungefähr gleich stark betroffen.

  • Was sollte ich bei der Hygiene beachten?

    Feuchtes Toilettenpapier solltest du lieber meiden, denn Feuchthalte- und Konservierungsmittel in den Tüchern reizen die ohnehin geplagte zarte Haut. Auch auf den Gebrauch von Seife und desinfizierender Zusätze solltest du lieber verzichten. Schonender ist die Reinigung mit einem wasserbefeuchteten weichen Lappen oder einem Dusch-WC. Achte auf weiches Toilettenpapier ohne Duftstoffe und tupfe den Analbereich sanft trocken.

  • Welche Art von Bewegung ist günstig?

    Regelmäßige moderate Bewegung, wie Wandern, Walken, Fahrradfahren oder Schwimmen. Beckenbodengymnastik ist auch eine gute Sache, übrigens durchaus auch für den Mann! Radfahren entlastet zwar den Beckenboden, kann allerdings bei stark vergrößerten Hämorrhoiden störend und schmerzhaft sein.

    Alle Sportarten, die den Beckenboden zu stark belasten könnten, solltest du hingegen meiden. Also lieber mal kein High-Impact-Aerobic, Gewichtheben, Squash oder Seilspringen. Dadurch entsteht zu starker Druck auf den Beckenboden, die zartwandigen Blutgefäße des Hämorrhoidalpolsters werden gedehnt und dadurch könnte das Hämorrhoidalleiden gefördert werden.

    Kurze Beckenboden-Übung auf dem Stuhl: Den Rücken rund machen und die Muskeln rund um den After anspannen, so als wollte man den After nach innen ziehen. Die Spannung halten, ausatmen und langsam bis 10 zählen. Entspannen. Die Übung dreimal am Tag etwa zehnmal wiederholen. Darauf achten, dass Bauch- und Pomuskeln bei der Übung schön locker bleiben.

  • Was bedeutet eigentlich Gastreu?

    Der Name Gastreu® stammt aus dem Griechischen und bedeutet magenfreundlich/gut verträglich.

  • Gibt es das Dr. Reckeweg Haemorrhoid-Gastreu® N R13 auch als Salbe?

    Nein, bisher nicht.

  • Wie können die Tropfen überhaupt wirken, wenn sie doch oral angewendet werden?

    Die Homöopathie wird als eine Reiz- und Regulationstherapie verstanden. Durch die Einnahme eines homöopathischen Arzneimittels wird ein spezifischer Reiz auf die körpereigenen Selbstheilungskräfte ausgeübt. Die Tropfen wirken somit systemisch auf den gesamten Körper.

  • Kann ich die Dr. Reckeweg Haemorrhoid-Gastreu® N R13 Tropfen zusammen mit einer Salbe aus der Apotheke bedenkenlos anwenden?

    Ja, das ist überhaupt kein Problem. Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten sind bislang keine bekannt.

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